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  Die Deutsche Fahne hängt halb hoch

Für den Auftakt der diesjährigen Langstreckenmarathons habe ich mir bewusst den Kellerwald-Marathon am Gilserberg in Hessen ausgesucht. Hier hat man eine gut organisierte Veranstaltung mit einer netten 40km-Runde und einem 400cm-Kuchenbüffet. Der Frühling gab am Renntag den 850 Teilnehmern dann den letzten Motivationsschub.

Der Schreck am Morgen

Jeder Rennfahrer kennt das Gefühl, wenn man kurz vor dem Start noch etwas entdeckt, was zu diesem Zeitpunkt nicht hätte da sein dürfen. Ich riss also meine Thermoweste auf und starrte auf das klappernde Pedal. Soll ich mit einem losen Pedal starten? Nein, das geht schief und die Alternative nicht zu fahren war auch blöd. Also musste mein Parknachbar dran glauben, den ich mit einem Imbusschlüssel bewaffnet nach Pedalen fragte. Herr Bonnekessel verdient auch gleich den Fairnesspreis, denn er überließ mir nagelneue XTR-Pedale, welche ich benutzen durfte.

Das war so nicht geplant

Nachdem ein Vollpfosten seinen BMW von der Startrunde gefahren hatte ging es leicht verspätet los. Die Hektik hielt sich in Grenzen und das Feld zog sich in die Länge. Da ich die Strecke am Samstag bereits inspiziert hatte, wusste ich, wo man vorne sein musste. Hier waren dann die üblichen Verdächtigen, gerade in den steilen Passagen, bzw. den neuen schnellen Waldabfahrten. So konnte ich auch genau von Position drei beobachten, wie Ramses Bekkenk und Bram Rood (Team Mitsubishi) sich auf die Flucht machten.

Die Verfolger

Ab diesem Zeitpunkt war das Rennen eröffnet, denn durch ständige Tempowechsel wurde es anstrengend, ohne das wir Boden gutmachen konnten. Zwischenzeitlich kamen sogar nachfolgende Fahrer nach vorne, so dass Leute aus der 80km-Runde und der 120km-Runde gemeinsam gegeneinander fuhren. Ab Runde 3 hatten wir unsere Ruhe. Ich lag auf Platz 4 und Platz 3 war in Sichtweite, als Frans Claes (NEL) zu uns aufschloß und stehen ließ. Ich sah meinen Vordermann leiden, schaffte es aber nicht die Lücke zu schließen, da bei mir auch alle Systeme auf Notstrom liefen.

Das Finale um die Brote

In der letzten steinigen Abfahrt sah ich dann meinen direkten Mitstreiter mit Defekt den Anker werfen. Soll man sich nun über diesen gewonnenen Platz freuen oder nicht? Da es nicht ums Podium ging, war es zumindest für mich egal. Ihm hingegen kostete der Defekt zwei Plätze und damit die Siegerehrung. Ich kam nun als Vierter, hinter drei niederländischen Sportsfreunden total erschöpft ins Ziel. Die besagte Fahne konnte ich somit nur bedingt hochhalten. Mit einem Tag Distanz ist es aber o.k, denn die Jungs vor mir sind keine Unbekannten. 13min. Rückstand sind aber ein dickes Ei. Dies kann ich jetzt mit den leckeren Landbroten, welche es zur Siegerehrung gab, wegfrühstücken. Wünsche also allen ein paar bunte Ostertage. Wetter wird gut, also rauf aufs Rad. Anbei ein paar Impressionen aus dem Start-und Zielbereich.eschenan- abmeldung unter dano@trenga.de