10.00 Uhr und die Meute von 800 Startern verlässt das schöne Sonthofen Richtung Pfronten. Dazwischen liegen 73.1Km und 2.758Hm mit wechselndem Untergrund und auch wechselndem Wetter.
Die Prognosen waren nicht so toll, so dass mein lächeln verschwand als es schon vor dem Start anfing zu tröpfeln. Die Wolke zog weiter und das Feld setzte sich pünktlich in Bewegung, nachdem sich die Profis durch den kompletten Block A kämpfen mussten, da es keinen Extrablock gab. So lächelten die Bulls-Fahrer auch nicht.
Die ersten Meter waren wie immer neutralisiert und etwas hektisch, da jeder noch weiter nach vorne wollte. Mit dem Einstieg ins Gelände wurde es ernst und man hatte freie Fahrt, denn das Tempo war ziemlich sportlich. Ich wurde nach einem guten Start relativ schnell von der Realität eingeholt, denn meine Konkurrenz zog langsam davon. Es war mir nicht möglich dran zu bleiben. So sammelte ich mich und fuhr den ersten langen Anstieg in meinem Tempo. Ich lag da an Position 4 oder 5 bei den Masters.
Einige schöne Berge später hatte ich mich berappelt und kurvte mit Karl Platt durch die Berge. Er musste seinen Diesel wohl auch erst auf Temperatur bringen. Mittlerweile hatte ich mich auf Rang 4 vorgearbeitet und der Rückstand auf die Herren Strobl, Bresser, Zörweg hielt sich in Grenzen, so dass ich zuversichtlich auf die letzten beiden Gipfel zusteuerte.
Was nun in der einzigen ruppigen Abfahrt folgte, passte mir überhaupt nicht: ein Durchschlag. Warum mein erster Defekt in dieser Saison auf der ersten Etappe einer Rundfahrt auftreten muss weiß natürlich nur der Sportgott. Also legte ich eine kleine Reparatureinlage hin und sah die Konkurrenz vorbeifliegen. Danach war natürlich etwas Vorsicht angesagt, denn einen weiteren Defekt hätte ich nicht beheben können. Es wurden noch einige Jungs gestellt, aber ich kassierte schon mal einen richtigen Rückstand.
Als 37-ter in der Gesamtwertung mit 21min. Rückstand auf den Sieger und Weltmeister Christoph Sauser bog ich dann doch enttäuscht in Pfronten ein. In der Masterwertung bin ich nun 6-ter mit 12min. Rückstand auf Andi Strobl (Vaude) und Carsten Bresser (Rocky Mountain). Momentan habe ich noch keinen Plan, wie ich da dichter ran kommen soll, aber evtl. hat der Sportgott da ja seine eigenen Pläne….
Morgen also mal wieder Kette rechts auf den 78km und 2295Hm. Und ganz wichtig für meine Mitstreiter: Keinen von Euch werde ich nochmal vorlassen bei der Startaufstellung, denn nette Gespräche mit Carsten und Andi kann ich auch nach dem Rennen führen.