Auf Ötzis Spuren : Tag 3

Wenn Ihr gestern meinen üblichen Witz in den Alpennews vermisst habt, dann lag es an kleinen Unstimmigkeiten in der Welt der Bits unb Bytes. Ich als End-User bin es einfach nicht gewöhnt andauernd neue Netzwerke, WLan- und DFÜ-Verbindungen einzurichten, bevor ich auf "Senden" klicke. Bei dem nächsten Etappenrennen nehme ich einen System-Admin mit allen Rechten mit. Nun aber wieder zu harten sportlichen Fakten

Kurze 90km mit 2938Hm

Gestern ließen wir die Pasta-Party aus, denn erneut Nudeln mit Hackfleischsoße in Plastikschalen traf nicht auf große Gegenliebe. So fanden wir ein herrliches Restaurant in der Brixener Altstadt mit alkoholfreiem Weizen und einem fettem Steak. Also bestens regeneriert ging es auf die kürzeste Etappe der Tour. Die Höhenmeter waren aber ordentlich und auch schön steil in den Weg gestellt. Dafür erwartete uns am Würzjoch der erste tolle Blick auf die Dolomiten. Bei gefühlten 50°C unterm Helm, dauerte es eine Weile bis ich meine Augen wieder auf scharf stellen konnte, danach was es aber beeindruckend.

Die zwei Gesichter einer Etappe

Der Start aus Brixen war es wieder ein Kaltstart in den ersten Anstieg. Wir schafften es diesmal den Anschluß zu halten und konnten in den ersten 15km noch Blickkontakt zu den Führenden halten, was für uns schon echt gut war. Später mussten wir zwar einige Teams ziehen lassen, aber unsere ärgsten Rivalen auf Gesamtplatz 5 waren nicht dabei. Zufrieden gingen wir in die Abfahrt nach Antermoi. Hier hatte ich plötzlich Druckverlust am Vorderrad und musste anhalten um zu wechseln. Der Stopp war zwar relativ zügig, dennoch schossen bestimmt 25 Teams an mir vorbei. Fabian hatte davon nichts mitbekommen und fuhr etwas abwartend weiter.

Genervter Dano auf der Verfolgung

Nun hieß es nur noch nach vorne fahren, denn unsere Gegner waren natürlich auch vorbeigezogen. So hatte ich bis zu unserem Betreuungspunkt, wo man mich schon vermisst hatte, schon ein paar Teams eingesammelt. Mit frischen Flaschen ging es in die Gruppe um Jens Schwedler und Hanka Kupfernagel (Führende Mixed) und gleich durch. Die Gruppe wurde länger und länger. Am nächsten Gegenanstieg zog ich gleich weiter und hastete zur nächsten Gruppe. Als ich denen erzählte, dass sie gleich von der ersten Frau gestellt werden, erhöhte sich das Tempo umgehend. 

Wieder zu Zweit auf den Furkelpass

Mittlerweile hatte ich Fabian wieder erreicht und wir spielten das Spiel: Sei ein Schwein in der Verpflegungszone. Von vorne fuhren wir ohne Gnade durch das Areal und waren danach alleine. Manchmal muss soetwas sein, wenn es um wichtige Positionen geht. Es folgten nun wirklich schwere Kilometer, denn es waren Streckenteile mit 19% Steigung dabei. Mit etwas Schubunterstützung bei Fabian ekelten wir uns tatsächlich wieder an unsere Gegner heran. Ich wusste zwar, dass diese besser den Pass hinunterkommen, aber für 3min. Vorsprung würde es nicht reichen.

Das Ergebnis von heute stellte sich in unserer Masterklasse wieder wie gestern da. Wir erreichten das Ziel auf Rang 6 und liegen in der Gesamtwertung immer noch auf Platz 5. Da wird jeder Tag zum Kampf gegen Startnummer 383 und gegen uns selber. Fabian liegt gerade etwas benommen auf dem Sofa, während wir unseren Betreuer Vincent auf´s MTB gesetzt haben. Morgen geht es weiter von St.Vigil nach Alleghe. Die Berge werden flacher, dafür hat Uli als Streckenchef gleich 5 ausgesucht. 

Fotos in der gewohnten Art und Weise findet der neugierige Betrachter unter: http://picasaweb.google.de/jungepetra