1. Wolgaster Querfeldein

Der MC Wolgast veranstaltete gestern das 1. Wolgaster Querfeldeinrennen - nicht für Motor- sondern für Radsportfreunde. Da es quasi direkt vor meiner Haustür statt fand, war es für mich eine Pflichtveranstaltung. Die Strecke war zwar eher für MTB ausgeschrieben - aber es war freie Radwahl zugelassen. Also bin ich mit meinem Cyclocrosser dort aufgetaucht - und war auch mit so einem "komischen" Rad dort nicht alleine am Start. Nach der Anmeldung gab es eine technische Abnahme der Räder: "Wo bremst man denn hier?". Nachdem das Rad abgenommen war - auf zur ersten Streckenbesichtigung. 

Erst einmal um eine viertel Stadionrunde um einen Sportplatz herum und dann auf ins Gelände. Ein kurzes Asphaltstück, ein kurzes Stück Kopfsteinpflaster und dann Waldweg mit einem kurzen Sprunghügel, den man aber bequem links umfahren konnte. Nach einer sandigen scharfen Rechtskurve und einer anschließenden Linkskurve mit einer kurzen Polterabfahrt über eine Wiese ging es wieder ein Stückchen bergauf - bergab - nochmal um eine Baumgruppe herum, wo man mit ordentlich Schwung dann in den nächsten Anstieg fahren konnte - aber Vorsicht. Am Wegrand lauerten ein paar Brombeersträucher, also immer schön in der Spur bleiben. Das Hilight der Strecke schloss sich gleich an. Nach einer scharfen Linkskurve und einer weiteren Polterabfahrt, die man aber gut rollen lassen konnte, kam unten eine Rechtskurve mit einer tief ausgewaschenen Rinne, die man treffen musste. Alternativ konnte man auch rechts daran vorbeifahren, wo die Abfahrt aber deutlich steiler war und man dann unten Probleme mit der 80° Rechtskurve bekam. Zumindest mit dem Crosser. Hier waren die MTBs ein wenig im Vorteil. Über eine Wiese fuhr man dann zurück in den Wald, in dem es ein gutes Stück, wenn auch nicht steil, bergauf ging. Nach einer sehr sandigen und damit rutschigen Rechts-Links-Kurvenkombination konnte man auf einer langen Geraden mal richtig schnell fahren, bevor man wieder einen etwas steileren Anstieg zur Zielkurve fahren musste.

Die Runde habe ich vor dem Rennen noch dreimal abgefahren. Die Entscheidung, wegen des trockenen Wetters mit dem Conti Cyclocross Speed anzureisen, war richtig. Die Strecke war überall trocken, in sandigen Kurven hilft das Profil auch nicht und auch auf der Wiese lief der Reifen gut. Wegen des vielen Gerüttels auf der Wiese und in der Rinne hätte der Reifen vielleicht etwas breiter sein können - ich hatte nur die 35er Version aufgezogen, aber da musste ich dann eben durch.

Die sehr intensive Trainingswoche machte sich schon beim Warmfahren in den Beinen bemerkbar. Am Start ging es dann relativ hektisch zu - direkt nach dem Start verengte sich die Fahrspur sehr stark, das man maximal mit zwei Fahrern nebeneinander fahren konnte - bis zur ersten Kurve. Also zog sich das Starterfeld sofort auseinander. Ich sortierte mich irgendwo im Mittelfeld ein. An dem Sprunghügel, wo alle Fahrer vor mir links vorbei gefahren sind, hörte ich es plötzlich hinter mir krachen - einer der Fahrer hatte sich im Springen versucht und dabei das Unterholz aufgesucht - er konnte das Rennen aber fortsetzen, habe ich hinterher mitbekommen.

Dann gab es ziemlich schnell die größeren Lücken, wie sie bei Geländerennen üblich sind. Leistungsunterschiede werden brutal und sehr schnell aufgezeigt. Zwei Runden fuhren wir noch als Dreiergruppe - dann war ich plötzlich allein. Einer hatte sich nach vorn abgesetzt, der andere wurde nach hinten weiter gereicht.

Die letzten beiden Runden lieferte ich mir mit einem MTB-Fahrer einen Zweikampf. Er konnte mich überholen - kam aber nicht wirklich davon. In der letzten Runde, als er dann vorne fuhr, versteuerte er sich in er Kurve - da war ich wieder vorbei und hatte auch gleich einen kleinen Vorsprung. Bis zu der Abfahrt in der Rinne. Letzte Runde - also etwas mehr Risiko und damit auch etwas schneller. Und schon war unten meine Kette runter - vier Mal war es gut gegangen, einmal nicht. Und da war der MTBler wieder an mir vorbei. Den Vorsprung konnte ich auf dem Rest der Runde auch nicht wieder einholen.

Insgesamt bin ich wohl auf einem 7. oder 8. Platz gelandet.

Eine super Veranstaltung - und für das erste Mal auch schon eine Menge Starter. Ich hoffe es gibt im kommenden Jahr eine Fortsetzung.