Kein Bereich hat sich im Crossbereich in den letzten Jahren so schnell weiter entwickelt wie die Bremsen - und kein Bereich wird so kontrovers diskutiert.
Grafik: Maja Petry
Vorteile:
Spooky Carbon - Foto: Algera
Allgemeine Hinweise:
Bremse ruckelt bzw. quietscht:
Nicht jeder Belag passt zu jeder Felge. Dazu findest Du am Ende dieser Seite eine Übersicht. Die Unterschiede in der Bremsleistung und Quietschneigung sind da oft enorm es bleibt also nichts übrig als Beläge ausprobieren. Das ist zwar lästig, teuer und zeitaufwändig, aber oft unumgänglich. Ein Problem das Nutzer von Mini-V übrigens nicht kennen.
Die Hebelverhältnisse sind wichtig. Bei Cantileverbremsen moderner Machart (Tektro, Avid, Shimano BR-M550) sollte ein rechter Winkel - in dem Moment wenn der Belag die Felge berührt - zwischen der Achse des Bremsarms und dem Brückenseil bestehen. Bei Cantileverbremsen vom Typ Uraltcantilever (Mafac, Froglegs, Weinmann) muss das Dreieck aus Brückenseil und Achse des Bremsarms zu diesem Zeitpunkt deutlich spitzer sein. ´
Auf den einschlägigen Seiten im Netz, findest du jedoch viele Fotos mit den unterschiedlichsten Bremsen und deren Montage. Leicht flutschende Züge und Hüllen sind ebenso sehr wichtig. Oft werden dies im Laufe der Zeit schwergängig und verschlechtern so die Bremsleistung. Ähnlich wie ein Stossdämpfer am Auto schleichend seinen Dienst versagt, und man erst merkt wenn man im Graben liegt , dass etwas nicht stimmt. Ebenso verhält es sich auch bei den Zügen.
Positive Erfahrungen:
Negative Erfahrungen:
Alle Angaben sind mit Zugklemmschrauben, mit Belag, Aber ohne M6 Befestigungsschrauben, ohne Querzug, Pipe, Gummidichtung.
Avid Shorty | 157 Gramm | |
Tektro Oryx | 156 Gramm | |
Shimano BR-M550 | 172 Gramm | |
Tektro CR 720 | 136 Gramm | |
Tektro TRP Euro-X Mag | 99 Gramm | |
Tune Sticky Craze | 112 Gramm | |
Frogglegs | 112 Gramm | |
Spooky Carbon | 125 Gramm | mit Cablehanger und Befestigungsschrauben aber ohne Beläge |
Mini-V sind per se schwerer, benötigen aber keine Widerlager - Cablehanger, dafür allerdings längere Hüllen. Ein Cablehanger wiegt für vorn 20 Gramm +- 5g. Das Mehrgewicht für die Außenhülle bei einer Mini-V ist vorn mit ca. 5 Gramm anzusetzen. Hinten fallen dafür ca. 3 Gramm an. Ungefähr 10 Gramm gewinnt die Mini-V, weil sie kein Querseil und keinen Kabelträger benötigt - allderings kommt die Pipe mit ca. 10 Gramm wieder oben drauf. Eine getunte Mini-V ist demnach gewichtsmäßig mit einer Froglegs gleichzusetzen.
Vorteile:
Nachteile:
Allgemeine Hinweise
Der Druckpunkt ist nicht so definiert wie bei einer Rennradbremse. Die Bremskraft ist aber vergleichbar. Es ist normal, dass der Bremshebel im Stand noch etwas nachgezogen werden kann. Im Fahrbetrieb wird man nie so fest ziehen. Dies macht sich auch kaum bemerkbar. Nach 2-3 Fahrten hat sich bis jetzt Jeder daran gewöhnt. Da die Eigenbewegung der Zugaußenhülle eine wichtige Rolle spielen kann, muss die unter dem Lenkerband verlegte Hülle zusätzlich mehrfach straff am Lenker befestigt sein, bis sich beim Zug am Bremsgriff nichts mehr verformt. Ohne Lenkerband kann man das gut prüfen. Der Druckpunkt wird auch noch etwas besser, wenn man die Beläge leicht abgebremst hat. Durch Einbau flexibler Pipes verbessert sich dieser ebenfalls. Diese werden seit November 2008 bei uns Standardmäßig ausgeliefert. Der Druckpunkt lässt sich durch folgende Maßnahmen verbessern:
Verwendung druckstabiler Außenhüllen, wie z.B. Kombihüllen: Artikelnummer 94. Oder Verwendung von "Nokonaußenhüllen ".
die Hebel sollten senkrecht stehen, wenn der Belag die Felge berührt. Dazu kann es nötig sein eventuell eine dünne U-Scheibe zusätzlich zu verbauen (auf der felgenzugewandten Seite des Bremsarmes) Bei Bremsen mit schlechterem Druckpunkt, lässt sich dieser mit einer Rolle zur Anpassung der Übersetzung verbessern.
Der Druckpunkt ist bei Verwendung von Sram- und Campagnolobremshebeln deutlich definierter als bei Shimano-STIs.
Verglaste Beläge lassen sich mit Schmiergelleinen oftmals wieder „entglasen“. Achtung: Die offene Seite des Bremsschuhs ist immer nach hinten zu montieren! Fremdkörper sollten auch unverzüglich aus den Belägen entfernt werden.
Fetten Sie vor der Bremsmontage die Cantileversockel von Gabel und Rahmen.
Danach sollten sie dies einmal jährlich wiederholen. Die Buchsen der Bremsen sollten insbesondere im Winter regelmässig mit Wachs vor Korossion geschützt werden. Die Schrauben zur Befestigung der Bremsarme sollten mit einem Schraubensicherungslack versehen werden (Bei den meisten Fabrikaten ist dieser schon aufgebracht). Kontrollieren Sie diese Schrauben regelmäßig auf festen Sitz. Nutzen Sie zur Befestigung Aluschrauben, dann beachten Sie unbedingt die Drehmomente. Achtung: Die Befestigungsschrauben der Tektrobremsen müssen für die Verwendung an manchen Gabeln gekürzt werden - so z.B. bei der 4ZA-Python-Gabel. Auf keinen Fall mit Gewalt reindrehen!
Ridley empfiehlt 14-15mm lange Bolzen für Gabeln mit Standardsteuersätzen und 20 mm lange Bolzen für die Gabeln mit integriertem Steuersatz. Die Schrauben können einfach mit einer Säge auf das erforderliche Maß gekürzt werden. Die Verpackungstüten der Bremsen sind von uns beschriftet mit V für Vorderrad und H für Hinterrad. Außerdem weisen die Bremsschuhe einen Pfeil auf, der die Fahrtrichtung angibt. Anzugsmoment für die Befestigungsschrauben und Muttern: 7Nm. Die beste, stärkste Leistung bringen die Bremsen, wenn die Bremsarme senkrecht stehen, zum Zeitpunkt wenn die Beläge an der Felge anliegen.
Bei sehr geringem Abstand von Lenker zu Bremse, empfiehlt sich die Verwendung von verstellbaren Flexspipes. Drehen Sie in jedem Fall die Pipes bei der Erstmontage schon etwas heraus, dies erleichtert den Ein-Ausbau der Laufräder. Es kann sinnvoll sein, die Federn der Campagnolobremsen in das oberste Loch des Cantileversockels einzubauen. Die Bremsarme haben jeweils eine kleine Schraube (Kreuzschlitz bei Campa, Inbus bei Tektro ), um die Bremsen mittig zu stellen. Drehst man die Schraube auf der rechten Seite rein, erhöht man rechts die Federspannung und der rechte Arm bewegt sich mehr von der Felge weg. Der linke Arm bewegt sich dabei zur Felge hin. Drehen an den Schrauben bewirkt also eine Änderung im Ganzen!
Die Originalcampabeläge sitzen sehr eng in den Bremsschuhen, sie flutschen besser in den Bremsschuh, wenn man etwas Öl als Gleitmittel benutzt.
Hinweise zu den einzelnen Mini-V-Modellen:
Campagnolobremsen: Bei manchen Rädern kann es sinnvoll sein die Federn ins oberste Loch von Rahmen und/oder Gabel einzuhängen.
Tektro: Bremse nie ins oberste Loch einhängen, die Federn sind dafür zu stark!
Ausführliche Bedienungsanleitung:
http://www.paul-lange.de/produkte/shimano/support/Handbuecher_Explosionszeichnungen/2007/SI_GE/B740A_GE.PDF
http://www.tektro.com/04support/pdf/LINEARPU.PDF
Alle Gewichte sind ohne Pipes und ohne Schrauben aber mit Belägen.
Bremse | Gewicht | Besonderheiten |
Campagnolo Mirage | 186 Gramm | ist immer schwarz |
Campagnolo Veloce | 163 Gramm | ist immer silber |
Tektro Rx5 | 148 Gramm | schwarz oder silber, stärkere Federn |
Tektro Rx5 | 116 Gramm | schwarz oder Silber, stärkere Federn, mit Tunig-Kit von http://www.crossladen.de |
FRM DP4 TI | 128 Gramm | |
Promax | 163 Gramm | |
XLC | 166 Gramm | Kunststoffbuchsen |
Avid | 102 Gramm | Getuned |
Vorteile Tektro-gegenüber Campagnolo:
Achtung: Nicht alle Tektromodelle sind identisch! Es gibt die Tektros mit und ohne Cartridge-Belägen.
Vorteile:
Nachteile:
Das Thema Mehrgewicht hätte sich nach 2-3 Jahren erledigt, weil:
Zu beachten:
Kommentar: es verwundert, daß die ewig gestrigen Betonköpfe der UCI Scheibenbremsen im MTB-Sport erlauben, im Crosssport aber verbieten. Es verwundert weiterhin, dass überhaupt Schaltungen erlaubt sind... Den Sportlern wird damit eine zeitgemässe, sichere Bremse vorhenthalten, und die weitere Entwicklung in diesem Bereich gestopt, was wiederum auch jene betrift, die nicht an Rennen teilnehmen möchten.
Am Crosser funktionieren nur mechanische oder semimechanische Lösungen.
Von Hope und Formula werden Adapterlösungen (Masteradapter) angeboten .
Steife Hüllen sind elementar bei der Verwendung von mechanischen Scheibenbremsen. Normale Hüllen werden durch den Druck beim Betätigen des Bremshebels zu stark komprimiert und verwässern, über die enorme Länge der Hülle, den Druckpunkt. Empfehlung : Kombihülle- oder Nokonpearls.
Die Bremse muss eingebremst werden, wie alle Discs.
Manche Discnaben haben ein Einbausmaß von 135mm. Crossräder meistens aber 130 mm. Es passt aber trotzdem! Hope hat einen Adapter der STI-Hebel mit einem hydraulischen System verbindet. Hier wird angeblich auch daran gearbeitet: http://www.trickstuff.de/?p=de0
Bei UCI-Rennen sind Scheibenbremsen verboten. In manche MTB-Gabeln passen auch Crosslaufräder.
Scheibenbremsen Disc und Mini-V verdienen ihren Namen. Cantileverbremsen verzögern i.d.R. nur, solange es nicht nass oder steil ist.
Bremsen – Hersteller
-Alle oben aufgeführten Modelle passen zu den gängigen Schalthebeln von Sram, Campa und Shimano.
Gabel - Hersteller:
Kompletträder/Rahmen für/mit Scheibenbremse:
Linksammlung zum Thema:
http://www.sticha.ch/_img/product/full/PD0104.jpg
http://www.fixie-inc.com/2008/index.html
http://www.interlocracing.com/discbrake.html
http://forums.roadbikereview.com/showthread.php?t=118572
http://www.velocityusa.com/default.asp?contentID=593-
Gründe dafür gibt ‘s einige:
Anfänger lieben Zusatzhebel, weil sie eine aufrechtere Sitzposition bei steilen Abfahrten erlauben und somit etwas mehr Sicherheit vermitteln. Mit zunehmender Fahrtechnik werde diese aber oft wieder entfernt.
Hinweis: Lasst euch nicht von versierten Fahrern, die Hebel ausreden. Anfangs sind sie in jedem Fall sinnvoll.
Crosseinsteiger, die aus dem MTB-Bereich kommen ,setzen die Hebel genauso gerne ein, wie Crosser die das Rad als MTB-Ersatz nutzen. Beim Fahren in der Stadt oder in der Gruppe ist der Einsatz von Zusatzbremshebeln ebenfalls sehr sinnvoll..
Schon auf Grund fahrerischer und oft auch handwerklicher Defizite kommen an einem Anfängerrad m.E. nur Mini-V -Bremsen in Betracht. Auch Profis haben diese schon bei Weltmeisterschaften, mit steilen Abfahrten eingesetzt. Bei einem Preis von ca. € 20,- ist das Ausprobieren nicht so teuer. Zusatzbremshebel lassen sich mit allen Bremstypen verbauen.
Nachteile:
Modelle:
Link zum Einbau :http://www.parktool.com/repair/readhowto.asp?id=146
Hinweis: Man benötigt keinen Adapter, keinen zweiten Zug um mit Zusatzhebeln zu fahren. Es verwundert das Zusatzhebeln nicht mehr Verbreitung am Rennrad finden.Sie erlauben Positionswechsel,Nahrungsaufnahme in der Gruppe und relaxtes Abfahren. Profis nutzen die Hebel fast nie, weil sie über eine andere Fahrtechnik verfügen und ihr Rad selten als MTB-Ersatz nutzen.