Bremsen

Kein Bereich hat sich im Crossbereich in den letzten Jahren so schnell weiter entwickelt wie die Bremsen - und kein Bereich wird so kontrovers diskutiert.

Grafik: Maja Petry

Cantilever

Vorteile: 

  • großer Abstand Bremsbelag-Felge, daher in tiefem Matsch kein Schleifen bei Dreck auf den Bremsflanken
  • Zugführung weniger empfindlich gegen Dreck und wenig Wartung
  • guter Druckpunkt
  • gute Dosierbarkeit
  • geringeres Gewicht gegenüber Disc-Bremsen
Nachteile:
  • schwierige Einstellung für optimale Funktion
  • höhere Handkraft für gleiche Bremswirkung notwendig als bei Mini-V und Disc
  • Funktionsqualität von den Bremsbelägen, Felgen und der Witterung abhängig
  • bei vielen Modellen Gabelstotter (lässt sich aber minimieren)
  • je nach Belag Quietschen

Spooky Carbon - Foto: AlgeraSpooky Carbon - Foto: Algera

Troubleshooting bei Cantileverbremsen 

Allgemeine Hinweise: 

  1. flutschen die Züge? Testen ob der Bremszug leicht durch jede der Hüllen läuft.
  2. Gibt es zu enge Radien bei den Hüllen?  

Bremse ruckelt bzw. quietscht: 

  1. Beläge schräg anstellen, so dass sie vorne zuerst die Felge berühren. Geht bei Frogglegs manchmal nur durch Beschneiden der Beläge mit einem Teppichmesser o.ä., manchmal hilft zurechtschmiegeln. Teure Alternative : Bremsbeläge die das Toe-in zulassen. 
  2. Belag und Felge vertragen sich nicht. dies ist keine Seltenheit
  3. Gabel zu weich? 
  4. Ist der Steuersatz fest? 
  5. Sind die Bremsbeläge fest?
  6. Bremsarme fest? 
  7. Bremsarme zu viel Spiel - ggf. sind die Buchsen ausgenudelt.
  8. Beläge verglast?
  9. Fremdkörper im Belag? 
  10. Falls das Ruckeln plötzlich auftritt
    1. nach einem harten Schlag aufs Vorderrad: Beule in der Felge? Wenn ja, dann ist das Vorderrad zu tauschen 
    2. Öl oder Schmodder auf der Felge, entfetten mit Lösungsmittel, Spüli, etc. Kitt auf der Felge? 
  11. Bei Stahlrahmen kann ein Brakebooster Abhilfe schaffen. 
  12. Ein Cablehanger direkt  an der Gabelkrone verhindert oft Gabelrubbeln- und bocken.
  13. Bremsrubbeln kann auch durch nichtplangefräste Steuerohre entstehen. 

Tipps zur Verbesserung der Bremsleistung bei Cantileverbremsen

Nicht jeder Belag passt zu jeder Felge. Dazu findest Du am Ende dieser Seite eine Übersicht. Die Unterschiede in der Bremsleistung und Quietschneigung sind da oft enorm es bleibt also nichts übrig als Beläge ausprobieren. Das ist zwar lästig, teuer und zeitaufwändig, aber oft unumgänglich. Ein Problem das Nutzer von Mini-V übrigens nicht kennen.

Die Hebelverhältnisse sind wichtig. Bei Cantileverbremsen moderner Machart (Tektro, Avid, Shimano BR-M550) sollte ein rechter Winkel - in dem Moment wenn der Belag die Felge berührt - zwischen der Achse des Bremsarms und dem Brückenseil bestehen. Bei Cantileverbremsen vom Typ Uraltcantilever (Mafac, Froglegs, Weinmann) muss das Dreieck aus Brückenseil und Achse des Bremsarms zu diesem Zeitpunkt deutlich spitzer sein. ´

Auf den einschlägigen Seiten im Netz, findest du jedoch viele Fotos mit den unterschiedlichsten Bremsen und deren Montage. Leicht flutschende Züge und Hüllen sind ebenso sehr wichtig. Oft werden dies im Laufe der Zeit schwergängig und verschlechtern so die Bremsleistung. Ähnlich wie ein Stossdämpfer am Auto schleichend seinen Dienst versagt, und man erst merkt wenn man im Graben liegt , dass etwas nicht stimmt. Ebenso verhält es sich auch bei den Zügen.

Welcher Belag passt zu welcher Felge?

Positive Erfahrungen:

  • Delta Schwarz
    • Spinergy REV-X
    • Zipp Carbon
    • Rigida DP18
    • Campagnolo Shamal (die alte Ausführung)
    • Mavic CXP33
    • Ambrosio Excellence
    • Matrix Carbon
    • HMS Carbon
    • Campagnolo Vento (die alte Ausführung)
  • KoolStop rot und schwarz
    • Mavic Reflex
    • Mavic CXP22
    • Mavic Reflex anodisiert
    • Mavic Reflex ceramic (sogar besser als KoolStop grün)
    • Dt Swiss RR 1.1
    • Shimano WHR 500
    • Ambosio Crono
    • Mavic Open Pro
    • Mavic Aksium
    • Campagnolo Proton
    • Campagnolo Zonda
  • SwissStop grün
    • Fulcrum Racing 7
  • Tektro original
    • Fulcrum Racing 7
    • Campagnolo Proton
  • KoolStop Salmon
    • mavic open
  • Koolstop Grau
    • XXX Lite Bontrager Felgen
  • Shimano Cantis
    • Mavic Open Pro
  • Ritchey rot
    • Mavic Aksium
    • Mavic Reflex
    • Mavic GP4
    • Mavic Mach2
  • Ritchey blau
    • Mavic Aksium
    • Mavic Reflex
    • Mavic GP4
    • Mavic Mach2
  • KoolStop grün
    • Mavic Ksyrium SSC SL
  • KoolStop kombi
    • Mavic Ksyrium SSC SL 
  • SwissStop gelb +bbb grau
    • Lightweight Generation I
  • BBB grau
    • Lightweight Generation I
  • DuraAce orginal
    • Campagnolo Omega - ein Rennradbremsschuh am Crosser 

Negative Erfahrungen:

  • Delta schwarz
    • Campagnolo Proton
    • Campagnolo Zonda
  • Shimano Cantis Originalbelag
    • Ambrosio Balance (quietscht)
  • Ritchey blau
    • Campagnolo Proton
    • Campagnolo Zonda
  • Ritchey Gelb
    • Campagnolo Proton
    • Campagnolo Zonda
  • BBB Cartridge die original und die DuraAce Beläge
    • Campagnolo Proton (ziehen Späne)
    • Campagnolo Zonda (ziehen Späne)
  • Tektro Originalbeläge
    • Mavic Open Pro
  • Shimano Originalbeläge
    • Mavic Open Pro
  • Koolstop salmon
    • Mavic Ksyrium SSC SL 
  • 4ZA Froggies grau
    • Mavic Ksyrium SSC SL
  • Delta grau
    • Zipp Carbon (bremst, quietscht aber) 
  • Avid Shorty 4 Originalbeläge
    • Campagnolo vento (bremst zwar, aber quietscht)

Modellübersicht

Alle Angaben sind mit Zugklemmschrauben, mit Belag, Aber ohne M6 Befestigungsschrauben, ohne Querzug, Pipe, Gummidichtung.

     
Avid Shorty 157 Gramm  
Tektro Oryx 156 Gramm  
Shimano BR-M550 172 Gramm  
Tektro CR 720 136 Gramm  
Tektro TRP Euro-X Mag 99 Gramm  
Tune Sticky Craze 112 Gramm  
Frogglegs 112 Gramm  
Spooky Carbon 125 Gramm mit Cablehanger und Befestigungsschrauben aber ohne Beläge

Gewichtsunterschiede Cantilever - Mini-V

Mini-V sind per se schwerer, benötigen aber keine Widerlager - Cablehanger, dafür allerdings längere Hüllen. Ein Cablehanger wiegt für vorn 20 Gramm +- 5g. Das Mehrgewicht für die Außenhülle bei einer Mini-V ist vorn mit ca. 5 Gramm anzusetzen. Hinten fallen dafür ca. 3 Gramm an. Ungefähr 10 Gramm gewinnt die Mini-V, weil sie kein Querseil und keinen Kabelträger benötigt - allderings kommt die Pipe mit ca. 10 Gramm wieder oben drauf. Eine getunte Mini-V ist demnach gewichtsmäßig mit einer Froglegs gleichzusetzen.

Mini-V

FRM DP4

Vorteile:

  • Schnelle Montage und Wartung
  • Kein Quietschen, nicht bei unterschiedlichen Alufelgen, nicht bei unterschiedlichen Carbonfelgen
  • Schneller Wechsel der Beläge möglich
  • Keine "welcher Belag passt zu welcher Felge" –Sucherei und Rumgeteste. Mini-V bremst immer, auch bei Nässe oder Schnee - Selbst für Carbonfelgen ist kein Belagtausch von Nöten
  • Günstiger Preis
  • Günstige Ersatz- und Verschleißteile (es passen alle gängigen V-Brakebeläge nach der 0D Shimanonorm in die Bremsschuhe der Tektrobremsen; bei Camapgnolo passen nur Campabeläge. Da lohnt evtl. eine Umrüstung der Bremsschuhe , denn selbst No-Name Beläge bremsen bestens)
    Original Campabeläge halten sehr lange
  • Schnellste Einstellung auf unterschiedliche Felgenbreiten
  • Einstellmöglichkeit bei verbogenen Cantisockeln
  • Kein Schleifen im normalen Fahrbetrieb. Auch nicht mit einem wenig seitensteifen 12 Speichen-Vorderrad
  • Leichtes Ein-und Aushängen ,weil die Federn nicht so stark sind wie bei Frogleggs.
  • Keinerlei Bremsrubbeln oder Bocken der Gabel.
  • Keine krasse Umgewöhnung von modernen Rennrad- oder Mtb-Bremsen auf veraltete Cantilever.
  • Ideal für kleine Hände.
  • Verstellbare Pipes benötigt man nicht unbedingt, wenn man Zusatzhebel fährt. Es sei denn, man möchte die Bremse so einstellen, dass fast kein Leerweg am Bremshebel vorhanden ist.  Die verstellbaren Pipes sind aber sinnvoll, um die Laufräder schneller ein-und ausbauen zu können. Außerdem stellt man den Belagverschleiß daran nach.
  • Es ist keine Rolle zur Anpassung der Übersetzung wie bei der Verwendung normaler V-Brakes nötig.
  • Mit etwas Tuning ist das Gewicht gleichzusetzen mit anderen Systemen, weil z.b Cablehanger (a 20 Gramm)entfallen.
  • Ersatzteile erhältlich; bei Frogglegs ist die Ersatzteilbeschaffung eine Katastrophe

Nachteile:

  • der Druckpunkt ist nicht so definiert wie bei Cantilever-Bremsen
  • geringerer Abstand Felge - Bremsbelag
  • Laufradwechsel dauert 2-5s länger als bei Cantis.

Troubleshooting Mini-V 

Allgemeine Hinweise

  1. Flutschen die Züge? 
  2. Testen ob der Bremszug leicht durch jede der Hüllen läuft. Gibt es zu enge Radien bei den Hüllen? 
  3. Ist die Federspannung hoch genug?
  4. Beläge zu weich? kann bei Koolstop der Fall sein.
  5. Stehen die Bremsarme senkrecht, wenn der Belag auf die Felge trifft? 
  6. Manchmal kann eine Flexpipe Abhilfe schaffen, wenn die Hülle den Bremsarm wegdrückt. 
  7. Bewegen sich die Bremsarme frei auf den Cantileversockeln? Oft ist Lack darauf! Falls ja: wegschmirgeln. 
  8. Bei älteren Rahmen mit größerem Abstand der Cantisockel, muss mit den Beilagscheiben angepasst werden. 

 

Bremse geht einseitig: 
  1. Sind beide Federn in die der gleichen Aufnahme des Rahmens? 
  2. Seitlich an den Bremsarmen befindet sich eine kleine Schraube. Dreht man diese rein ,bewegt sich der entsprechende Bremsarm etwas von der Felge weg: 
Bremsbelag bleibt plötzlich an der Felge kleben: 
  1. Manche Felgen haben eine Rinne als Verschleissanzeige(z.B. Aksium).Manchmal führt diese Rinne dazu, dass der Belag darin hängenbleibt,weil sich eine Art Bund gebildet hat.Diesen Bund einfach wegschleifen. 
  2. In der Pipe kann sich Schmutz sammeln, zum Entfernen einfach die Stellschraube abrehen und mit Teflonöl durchspülen. 
  3. Das Tefloninnenröhrchen kann verschleissen -Austausch ist einfach möglich . 

Druckpunkt

Der Druckpunkt ist nicht so definiert wie bei einer Rennradbremse. Die Bremskraft ist aber vergleichbar. Es ist normal, dass der Bremshebel im Stand noch etwas nachgezogen werden kann. Im Fahrbetrieb wird man nie so fest ziehen. Dies macht sich auch kaum bemerkbar. Nach 2-3 Fahrten hat sich bis jetzt Jeder daran gewöhnt. Da die Eigenbewegung der Zugaußenhülle eine wichtige Rolle spielen kann, muss die unter dem Lenkerband verlegte Hülle zusätzlich mehrfach straff am Lenker befestigt sein, bis sich beim Zug am Bremsgriff nichts mehr verformt. Ohne Lenkerband kann man das gut prüfen. Der Druckpunkt wird auch noch etwas besser, wenn man die Beläge leicht abgebremst hat. Durch Einbau flexibler Pipes verbessert sich dieser ebenfalls. Diese werden seit November 2008 bei uns Standardmäßig ausgeliefert. Der Druckpunkt lässt sich durch folgende Maßnahmen verbessern:
Verwendung druckstabiler Außenhüllen, wie z.B. Kombihüllen: Artikelnummer 94. Oder Verwendung von "Nokonaußenhüllen ".

Optimale Einstellung der Bremsarme

die Hebel sollten senkrecht stehen, wenn der Belag die Felge berührt. Dazu kann es nötig sein eventuell eine dünne U-Scheibe zusätzlich zu verbauen (auf der felgenzugewandten Seite des Bremsarmes) Bei Bremsen mit schlechterem Druckpunkt, lässt sich dieser mit einer Rolle zur Anpassung der Übersetzung verbessern.
Der Druckpunkt ist bei Verwendung von Sram- und Campagnolobremshebeln deutlich definierter als bei Shimano-STIs.

Verglaste Beläge lassen sich mit Schmiergelleinen oftmals wieder „entglasen“. Achtung: Die offene Seite des Bremsschuhs ist immer nach hinten zu montieren! Fremdkörper sollten auch unverzüglich aus den Belägen entfernt werden.

Montageanleitung

Fetten Sie vor der Bremsmontage die Cantileversockel von Gabel und Rahmen.
Danach sollten sie dies einmal jährlich wiederholen. Die Buchsen der Bremsen sollten insbesondere im Winter regelmässig mit Wachs vor Korossion geschützt werden. Die Schrauben zur Befestigung der Bremsarme sollten mit einem Schraubensicherungslack versehen werden (Bei den meisten Fabrikaten ist dieser schon aufgebracht). Kontrollieren Sie diese Schrauben regelmäßig auf festen Sitz. Nutzen Sie zur Befestigung Aluschrauben, dann beachten Sie unbedingt die Drehmomente. Achtung: Die Befestigungsschrauben der Tektrobremsen müssen für die Verwendung an manchen Gabeln gekürzt werden - so z.B. bei der 4ZA-Python-Gabel. Auf keinen Fall mit Gewalt reindrehen!

Ridley empfiehlt 14-15mm lange Bolzen für Gabeln mit Standardsteuersätzen und 20 mm lange Bolzen für die Gabeln mit integriertem Steuersatz. Die Schrauben können einfach mit einer Säge auf das erforderliche Maß gekürzt werden. Die Verpackungstüten der Bremsen sind von uns beschriftet mit V für Vorderrad und H für Hinterrad. Außerdem weisen die Bremsschuhe einen Pfeil auf, der die Fahrtrichtung angibt. Anzugsmoment für die Befestigungsschrauben und Muttern: 7Nm. Die beste, stärkste Leistung bringen die Bremsen, wenn die Bremsarme senkrecht stehen, zum Zeitpunkt wenn die Beläge an der Felge anliegen.

Bei sehr geringem Abstand von Lenker zu Bremse, empfiehlt sich die Verwendung von verstellbaren Flexspipes. Drehen Sie in jedem Fall die Pipes bei der Erstmontage schon etwas heraus, dies erleichtert den Ein-Ausbau der Laufräder. Es kann sinnvoll sein, die Federn der Campagnolobremsen in das oberste Loch des Cantileversockels einzubauen. Die Bremsarme haben jeweils eine kleine Schraube (Kreuzschlitz bei Campa, Inbus bei Tektro ), um die Bremsen mittig zu stellen. Drehst man die Schraube auf der rechten Seite rein, erhöht man rechts die Federspannung und der rechte Arm bewegt sich mehr von der Felge weg. Der linke Arm bewegt sich dabei zur Felge hin. Drehen an den Schrauben bewirkt also eine Änderung im Ganzen!
Die Originalcampabeläge sitzen sehr eng in den Bremsschuhen, sie flutschen besser in den Bremsschuh, wenn man etwas Öl als Gleitmittel benutzt.

Hinweise zu den einzelnen Mini-V-Modellen:
Campagnolobremsen: Bei manchen Rädern kann es sinnvoll sein die Federn ins oberste Loch von Rahmen und/oder Gabel einzuhängen.
Tektro: Bremse nie ins oberste Loch einhängen, die Federn sind dafür zu stark!

Ausführliche Bedienungsanleitung:
http://www.paul-lange.de/produkte/shimano/support/Handbuecher_Explosionszeichnungen/2007/SI_GE/B740A_GE.PDF
http://www.tektro.com/04support/pdf/LINEARPU.PDF

Modellübersicht

Alle Gewichte sind ohne Pipes und ohne Schrauben aber mit Belägen.

Bremse Gewicht Besonderheiten
Campagnolo Mirage 186 Gramm ist immer schwarz
Campagnolo Veloce 163 Gramm ist immer silber
Tektro Rx5 148 Gramm schwarz oder silber, stärkere Federn
Tektro Rx5 116 Gramm schwarz oder Silber, stärkere Federn, mit Tunig-Kit von http://www.crossladen.de
FRM DP4 TI 128 Gramm  
Promax 163 Gramm  
XLC 166 Gramm Kunststoffbuchsen
Avid 102 Gramm Getuned

Vorteile Tektro-gegenüber Campagnolo:

  • Federn sind viel stärker
  • besserer Druckpunkt
  • kein Schleifen an der Felge - auch im Matsch zieht die Bremse immer sicher zurück
  • geringeres Gewicht
  • es passen Beläge nach dem Shimanostandard. .Campagnolobeläge unverschämt teuer. 
  • Tektrobremsen sind günstiger. Zum Preis einer Veloce bekommt man noch ein Tuningkit dazu, was den Gewichtsvorteil der Tektro noch erhöht. 

 

Achtung: Nicht alle Tektromodelle sind identisch! Es gibt die Tektros mit und ohne Cartridge-Belägen.

Scheibenbremsen/Disc am Crossrad

Vorteile: 

  • bestes Nassbremsverhalten
  • zeitgemäßere Optik spricht Nachwuchsfahrer eher an
  • kein großer Unterschied von Trocken-zu Nassbremsverhalten
  • sehr viel Matschfreiheit, das Rad muss bei Matschrennen seltener gewechselt werden
  • bessere Notlaufeigenschaften bei Speichendefekt o.ä. 
  • sicherer
  • der Felgen- und Bemsbelagsverschleiss ist geringer. 

 

Nachteile: 

  • höheres Gewicht von Gabel, Rahmen, Bremssystem und Naben
  • evtl. sind mehr Speichen nötig
  • wenig Auswahl an Rahmen und Gabeln
  • bei den meisten Rennen verboten
  • höherer Preis in der Erstausstattung

Das Thema Mehrgewicht hätte sich nach 2-3 Jahren erledigt, weil: 

  • spezielle Felgen ohne Bremsflächen natürlich leichter sein könnten
  • Rahmen ohne Cantisockel sind sowieso leichter
  • das eingesparte Gewicht für die Sockel an der Gabel könnte in den verstärkten Gabelschaft fließen
  • leichte Alubremsscheiben gibt’s schon lange
  • leichte Naben, auch bezahlbare sowieso

Zu beachten: 

Kommentar: es verwundert, daß die ewig gestrigen Betonköpfe der UCI Scheibenbremsen im MTB-Sport erlauben, im Crosssport aber verbieten. Es verwundert weiterhin, dass überhaupt Schaltungen erlaubt sind... Den Sportlern wird damit eine zeitgemässe, sichere Bremse vorhenthalten, und die weitere Entwicklung in diesem Bereich gestopt, was wiederum auch jene betrift, die nicht an Rennen teilnehmen möchten.

Am Crosser funktionieren nur mechanische oder semimechanische Lösungen. 

Von Hope und Formula werden  Adapterlösungen (Masteradapter) angeboten .

Steife Hüllen sind elementar bei der Verwendung von mechanischen Scheibenbremsen. Normale Hüllen werden durch den Druck beim Betätigen des Bremshebels zu stark komprimiert und verwässern, über die enorme Länge der Hülle, den Druckpunkt. Empfehlung : Kombihülle- oder Nokonpearls. 

Die Bremse muss eingebremst werden, wie alle Discs. 

Manche Discnaben haben ein Einbausmaß von 135mm. Crossräder meistens aber 130 mm. Es passt aber trotzdem! Hope hat einen Adapter der STI-Hebel mit einem hydraulischen System verbindet. Hier wird angeblich auch daran gearbeitet: http://www.trickstuff.de/?p=de0 

Bei UCI-Rennen sind Scheibenbremsen verboten. In manche MTB-Gabeln passen auch Crosslaufräder. 

Scheibenbremsen Disc und Mini-V verdienen ihren Namen. Cantileverbremsen verzögern i.d.R. nur, solange es nicht nass oder steil ist.  

Bremsen – Hersteller

  • Shimano-Tiagra
  • Tektro- Lyra
  • Hope -Avid BB-7 Road 
  • IRC 

-Alle oben aufgeführten Modelle passen zu den gängigen Schalthebeln von Sram, Campa und Shimano. 

Gabel - Hersteller: 

  • Nox, Bauhöhe beachten
  • Kona 
  • Kinesis-Crosswind, Bauhöhe beachten - ca. 770 Gramm
  • Moots
  • Morati (wird nicht mehr gebaut) 
  • Kocmo-Titan ca. 720 Gramm
  • Winwood 
  • Trigon Full Carbon MTB & Trekking Fork 510g Disc&V
  • Bontrager, angeblich 660 Gramm
  • Einzige mir bekannte Gabel in 1" Zoll Version: http://aebike.com/page.cfm?PageID=30&action=details&sku=FK1268 

Kompletträder/Rahmen für/mit Scheibenbremse: 

  • Cannondale 
  • Fixie –Inc. 
  • Nox, sehr rennradmässige Geometrie 
  • Salsa 
  • Focus 
  • Rotwild 
  • Trek-Portland 
  • Lemond- Poprad mit 130er Hinterbau 
  • Hai-Noon 
  • Salsa, einen Alu, einen aus Stahl 

Linksammlung zum Thema: 

http://www.sticha.ch/_img/product/full/PD0104.jpg

http://www.fixie-inc.com/2008/index.html

http://www.interlocracing.com/discbrake.html

http://forums.roadbikereview.com/showthread.php?t=118572 

http://www.velocityusa.com/default.asp?contentID=593- 

 

Warum fahren Profis keine Mini-V?

Gründe dafür gibt ‘s einige:

  • wegen der Sponsoren, Ridley z.B. hat keine Mini-V im 4ZA Programm
  • sie sind konservativ, das ist ein eigenes Thema. (Jedoch ist belegt, dass sie mit ihrem Material immer (seit Jahrzehnten ) den Hobbyfahrern hinterher hinken (müssen))
  • sie nutzen das Rad nicht als MTB-Ersatz. Fahren in der Regel also keine langen Abfahrten
  • die Crosskurse sind meistens so, dass man wenig bremsen muss
  • haben einen wesentlich bessere Fahrtechnik, als 99% aller Hobbyfahrer
  • sie haben einen Mechaniker dabei, der die richtigen Bremsbeläge montiert, wenn die Felgen getauscht werden. (Problematik unterschiedlicher Reibpaarungen bei Alu- und –Carbonfelgen)
  • die gleichen Mechaniker sorgen dafür, dass die Bremsen immer schön eingestellt sind, nicht quietschen und die Gabeln nicht/wenig bocken
  • ich sehe einen Zusammenhang zwischen Dauerhaltbarkeit von Gabeln und Bremsbocken. Da die Pros jedes Jahr neues Material bekommen, spielt auch dieser Aspekt für sie keine Rolle. 

Zusatzbremshebel

Anfänger lieben Zusatzhebel, weil sie eine aufrechtere Sitzposition bei steilen Abfahrten erlauben und somit etwas mehr Sicherheit vermitteln. Mit zunehmender Fahrtechnik werde diese aber oft wieder entfernt.

Hinweis: Lasst euch nicht von versierten Fahrern, die Hebel ausreden. Anfangs sind sie in jedem Fall sinnvoll.

Crosseinsteiger, die aus dem MTB-Bereich kommen ,setzen die Hebel genauso gerne ein, wie Crosser die das Rad als MTB-Ersatz nutzen. Beim Fahren in der Stadt oder in der Gruppe ist der Einsatz von Zusatzbremshebeln ebenfalls sehr sinnvoll..
Schon auf Grund fahrerischer und oft auch handwerklicher Defizite kommen an einem Anfängerrad m.E. nur  Mini-V -Bremsen in Betracht. Auch Profis haben diese schon bei Weltmeisterschaften, mit steilen Abfahrten eingesetzt. Bei einem Preis von ca. € 20,- ist das Ausprobieren nicht so teuer. Zusatzbremshebel lassen sich mit allen Bremstypen verbauen.

Nachteile:

  • manchmal enge Radien für den Bremszug, dies lässt sich mit Nokonpearls kompensieren
  • ca. 80 Gramm Mehrgewicht
  • schlechterer Druckpunkt der Bremse, insbesondere bei Verwendung von normalen Hüllen ,insbesondere mit Mini-V Bremsen
  • nicht alle Lenker sind gleichgut  geeignet
  • Platzprobleme am Lenker, wenn zusätzlich Licht, Tacho etc montiert sind

Modelle:

Link zum Einbau :http://www.parktool.com/repair/readhowto.asp?id=146

Hinweis: Man benötigt keinen Adapter, keinen zweiten Zug um mit Zusatzhebeln zu fahren. Es verwundert das Zusatzhebeln nicht mehr Verbreitung am Rennrad finden.Sie erlauben Positionswechsel,Nahrungsaufnahme in der Gruppe und relaxtes Abfahren. Profis nutzen die Hebel fast nie, weil sie über eine andere Fahrtechnik verfügen und ihr Rad selten als MTB-Ersatz nutzen.