Welches Profil für welche Bedingungen?

Eine noch größere Wissenschaft für sich als das Schlauchreifenkleben ist die Verwendung des optimalen Reifenprofils und des richtigen Luftdrucks.

Der Reifenhersteller Challenge hat in den FAQ seiner Website eine sehr umfangreiche Hilfestellung für seine eigenen Profile veröffentlicht. Da die viele anderen Hersteller eine ähnliche Vielfalt an Profilen anbieten, lässt sich die Beschreibung grundsätzlich übertragen. Auch ist die Wahl der Profile unabhängig davon, welcher Reifentyp (Tubular, Clincher oder Tubeless) verwendet wird; hier gilt es jedoch den Luftdruck an das System, das Fahrergewicht und das Fahrkönnen anzupassen.

Die englischsprachige Originalversion der Challenge-FAQ findet ihr unter dem folgenden Link. Weiter unten habe ich mir einmal die Mühe gemacht, diese so gut es geht ins Deutsche zu übersetzten.

FAQ - Frequently Asked Questions | Challenge Tires | Challenge Tires

 

 

BEDINGUNG: Vorwiegend fester Boden

Erste Option trocken: Vorausgesetzt, es war trocken (möglicherweise staubig), würde ich meinen Pre-Ride auf dem „Dune“ beginnen. Diese Reifen sind sehr schnell und haben in Kurven mehr Grip, als man sich vorstellen kann. Wenn du feststellst, dass sie in den Kurven mehr rutschen als du möchtest, dann versuche, den Druck in sehr kleinen Schritten zu verringern.

 

Erste Option nass: Harter Boden bei Nässe bereitet normalerweise nur in den Kurven und Übergangsbereichen Probleme. Ich würde zuerst die „Chicane“ ausprobieren, da diese dir viel Vertrauen in Kurven geben. Möglicherweise kannst du sie sogar mit etwas höherem Druck fahren, da sie durch das Schulterprofil in der Kurve viel Grip haben.

 

Andere Optionen und Szenarien:

Wenn der Kurs aufgrund der Nässe schlammige Abschnitte hat (vielleicht bist du in einem späten Rennen und der Kurs ist bereits zerschnitten), dann nimm den „Grifo“. Dies ist eine großartige Option, die das Beste aus beiden oben genannten Welten bietet. Du kannst dich auf einen „Grifo“ verlassen und er bietet dir eine erstaunliche Variabilität, wenn du den Druck änderst.

 

DENKE DARAN: Du musst nicht das gleiche Reifenprofil vorne und hinten fahren. Gehe auch nicht davon aus, dass der gleiche Druck vorne und hinten die richtige Option für dich ist. Fahre immer so, wie es für dich am besten ist. Lasse dich nicht von den Mitmenschen beeinflussen. Fahren mit Vertrauen in die Ausrüstung macht dich schnell. Wenn du dich langsam einer Kurve näherst, weil du eine aggressivere Reifenwahl riskiert hast, kann dies die Rundenzeit verlangsamen.

 

 

BEDINGUNG: locker auf festem Boden

Erste Option: „Grifo“ - Wenn der Untergrund locker ist, musst du dich mit deinem Fahrrad eins fühlen. Du musst dich vor der Fahrt konzentrieren, um die besten Linien zu finden. Der „Grifo“  gibt dir die Möglichkeit, dich auf deinem Fahrrad zu bewegen und gibt dir die richtige Balance zwischen Grip und Geschwindigkeit auf den Geraden.

 

Zweite Option: Wenn der Kurs locker ist, du aber gerne mit Vollgas fahren möchtest, versuche es mit dem „Chicane“. Vielleicht rutschen sie noch ein paar Zentimeter mehr, aber du kannst sicher sein, dass der Seitenwandgriff einsetzt und sie am Kurvenausgang schnell sind, sobald sie die Gerade erreichen.

 

Andere Optionen und Szenarien: Loser Boden kann viele Dinge verdecken. Wenn die losen Abschnitte bergauf sind, ziehe ein „Baby Limus“-Hinterrad in Betracht, damit der Schlupf reduziert und die Traktion beibehalten wird.

 

DENKE DARAN:  Berücksichtige immer die Art des losen Untergrunds, auf dem du dich befindest. Vielleicht möchtest du etwas höheren Druck fahren, um eine Platten zu vermeiden, wenn sich auf dem Kurs größere Steine ​​befinden. Fahre mit Finesse und es wird dir gut gehen. Mein Tipp wäre, einen etwas höheren Druck auf dem Pit-Bike zu haben, um ein zweites Problem zu vermeiden.

 

 

BEDINGUNG: Trockener Kurs mit kurzen Sandabschnitten

Erste Option: Was auch immer du für den Kurs verwendet hättest, wenn der Sand nicht da wäre. Ändere dein Rennen nicht für einen kurzen Sandabschnitt!

Besichtige erst den Rest des Parcours und stecke deine Energie darin, als Erster in den Sandkasten zu fahren.

 

Zweite Option: Wenn es mehrere Sandabschnitte gibt, versuche den „Dune“ mit niedrigem Druck. Dies ist die natürliche Wahl für losen Sand, aber wenn es die Art und Weise, wie du den Rest des Kurses fährst neutralisiert, lohnt es sich möglicherweise nicht.

 

DENKE DARAN: Man kann mit allen Challenge-Reifenoptionen im Sand fahren. Trockener Sand ist locker und lässt sich oft am besten auf einer runden Lauffläche mit niedrigen Seitenstollen fahren. Die vermeiden es in den Sand zu greifen, wie z.B. „Grifo“  oder „Dune“. Fahre in den Spurrillen und freue dich auf den Ausgang der Sandgrube.

 

BEDINGUNG: Sandiger Kurs

Erste Option: „Dune“ ist die natürliche Reifenwahl für diese Bedingungen. Stelle dir den Weltcup-Kurs von Koksijde als reinen Sandkurs vor, und du möchtest über den Sand schweben und so wenig Sand wie möglich von den Reifenprofilen auf den Antriebsstrang spritzen lassen. Fahre sie mit niedrigem Druck.

 

Zweite Option: Mit dem „Grifo“  kannst du möglicherweise ein etwas ausgewogeneres Rennen fahren. Wenn es ein wenig Feuchtigkeit im Boden gibt, wurde ein Teil der Schwierigkeiten des Sandfahrens weggenommen, und der Sand neigt eher zur Geschwindigkeit als zum Balanceakt. Die Fähigkeit, in den feuchteren Ecken schnell in Kurven zu fahren, könnte einen schnelleren Zugang zu Sandabschnitten bedeuten.

 

Andere Optionen und Szenarien: Wenn der Kurs auf der einen Seite Sand hat und auf der anderen nicht, könntest du 2 Setups in Betracht ziehen, wenn es eine große Anzahl von Grubenwechseln geben wird. Wenn du in der Pit-Zone schnell wechseln kannst, verlierst du keine Zeit und hast möglicherweise die besten Optionen für beide Seiten des Kurses.

 

DENKE DARAN: Lenke beim Fahren im Sand mit den Augen, indem du sich auf die Ausgänge zu den Sandzonen konzentrierst. Du kannst Sand auf jeder der bei Challenge verfügbaren Reifenoptionen fahren. Beginne aggressiv und erhöhe die Grip-Optionen, wenn du dies für erforderlich hältst.

 

BEDINGUNG: Trockenes Gras

Erste Option: „Grifo“ - Ich neige dazu, in meiner ersten Runde vor der Fahrt vorne etwas weniger Druck zu fahren und zu sehen, wie das rollt. Trockenes Gras und schnelle Übergänge sorgen für schnelle Rennen, aber oft tritt beim Überfahren Feuchtigkeit aus dem Gras aus, sodass sich die Bedingungen leicht ändern können. Oft sieht man das an rutschigen Kurven.

 

Zweite Option: Die Wahl vieler für Gras ist der „Chicane“. Schnell auf einer geraden Linie und großartig im Schränghang, kann der „Chicane“ eine großartige zweite Option für Grasrennen sein. Auch bei höherem Druck sind diese Optionen einen Versuch wert.

 

Andere Optionen und Szenarien: Der „Baby Limus“ bietet Ihnen möglicherweise etwas mehr Sicherheit in der Kurve, insbesondere dort, wo das Gras etwas länger ist und sie einen großartigen Halt in der großen Seitenwand erhalten. Oder der „Dune“ ist ideal für diejenigen, die sich eines Kurses sicher sind und vielleicht ihre Linie im Verlauf eines Rennens entsprechend ändern.

 

DENKE DARAN: Wenn du eine aggressivere erste Option wählst, baue eine griffigere Option auf das zweite Fahrrad. Ein schneller, trockener Kurs sollte keine Änderungen erfahren. Eine Änderung der Bedingungen bedeutet ein potenzielles Notfall-Backup, plane dies also im Voraus.

  

BEDINGUNG: Nasses Gras

Erste Option: Nasses Gras bedeutet, sich der Zustandsänderungen während eines Rennens bewusst zu sein und versuchen zu müssen, vorherzusagen, was man brauchen könnten. Die Dinge können sich seit der letzten Warm-up-Runde sehr stark ändern. Ich würde mit einem „Chicane“ beginnen aber bereit sein, zu wechseln.

 

Zweite Option: Ich hätte einen „Grifo“ an meinem zweiten Fahrrad. Ich würde sie mit schön niedrigem Druck laufen lassen um zu versuchen, viele Optionen abzudecken.

 

Andere Optionen und Szenarien: Wenn du denkst, dass der Boden wirklich zerschnitten werden könnte, dann ziehe den „Baby Limus“ in Betracht: Sie haben viel Grip und das Profil wird sich auf allen Asphaltabschnitten sehr schnell säubern.

 

DENKE DARAN: Finde die Grenzen der Reifen. Wechsle nicht für mehr Grip, bevor du mit dem Druck experimentiert hast.

 

ZUSTAND: Nasser Schmutz

Erste Option: Der „Limus“ bietet auf dem gesamten Kurs eine konstante Leistung. Sie sind schneller als du denkst und das heißt, dass du möglicherweise ohne Boxenwechsel davon kommst.

 

Zweite Option: „Baby Limus“ ist in Bezug auf den Grip eine Stufe unter dem „Limus“, aber für eine aggressivere Option könnte dies die richtige Wahl sein. Wenn dir der Grip fehlt, verringere den Druck.

 

Andere Optionen und Szenarien: Der „Grifo“ fühlt sich wohl im Dreck, nass oder trocken. Probiere es aus, wenn du nicht das Gefühl hast mit „Limus“ oder „Baby Limus“ das zu bekommen, was du brauchst.

 

ZUSTAND: Klebriger Schlamm

Erste Option: „Limus“ ist unter diesen Bedingungen dein bester Freund. Alles, worauf du dich konzentrieren musst ist, den richtigen Druck für dich zu finden um sicher sein zu können, dort noch fahren zu können, wo andere es nicht können.

 

Zweite Option: Wenn du keinen „Limus“ in der Waffenkammer hast, dann betrachte den „Baby Limus“ als geeignet mit niedrigem Luftdruck: Bringe das Profil flach auf den Schlamm und du wirst vom Grip begeistert sein.

 

Andere Optionen und Szenarien: Möglicherweise kannst du mit einem „Grifo“ vorne und einem „Limus“ hinten davonkommen. Wenn der Kurs mehrere lange Geraden hat, könntest du damit zufrieden sein, da es dir erlaubt, die Leistung zu reduzieren und vielleicht die Geschwindigkeit auf dem Asphalt hochzuhalten.

 

DENKE DARAN: Fahre die Spurrillen! Sie sind schneller und du kannst sehen, was in ihnen steckt, anstatt auf versteckte Hindernisse zu stoßen.

 

 

BEDINGUNG: Verschneiter Schlamm

Erste Option„Dune“ kommt unter diesen Bedingungen voll zur Geltung und zeigt seine Vielseitigkeit. Schnee bedeutet Kälte, also ist Grip in den Kurven gefragt. Möglicherweise haben sich gefrorene Spurrillen versteckt, plane also einen etwas höheren Druck ein, wenn du dir zum ersten Mal einen Kurs ansiehst.

 

Zweite Option: Der „Chicane“ könnte die beste Option sein, besonders wenn der Tag warm genug ist, damit die Strecke mitten im Rennen auftaut. Er hat auch etwas mehr Biss in den Kurven, wenn der Schnee locker ist.

 

Andere Optionen und Szenarien: Möglicherweise findest du hinten einen „Limus“ oder „Baby-Limus“ und vorne könnte ein „Chicane“ die schnellste Option sein.

 

DENKE DARAN: Eingefrorene Kurse haben viele versteckte Probleme. Es ist eine zusätzliche Aufwärmrunde wert, um zu versuchen, den Kurs sehr gut einzustellen.

 

BEDINGUNG: Schnee und Eis

Erste Option: „Dune“ wäre für mich die erste Option im Pre-Ride. Ich will so viel Gummi auf dem Boden, wenn ich auf Eis treffe. Schnee selbst kann in einer Kurve viel Grip bieten, also probieren Sie den „Dune“ aus, bevor du Ihren Grip erhöhst.

 

Zweite Option: Der „Chicane“ könnte dir in den Kurven etwas mehr Grip geben, was hilft, in den technischen Abschnitten flüssig zu fahren. Diese sind wirklich gut, wenn der Kurs mehr geschützte Bereiche hat, wie in Wäldern, wo weniger Schnee den Boden erreicht hat.

 

Andere Optionen und Szenarien„Grifo“ sind gut im Eis. Eine runde Lauffläche sorgt für einen reibungslosen Übergang ohne Kurven und daher für ein ruhiges, sicheres Gefühl.

 

DENKE DARAN: Das Fahren im Eis ist eine Sache des Selbstvertrauens. Je öfter du einen Kurs wie im Trockenen fahren kannst, desto besser wirst du sein. Versuche, die Laufflächenwahl anzupassen, nicht deinen Fahrstil!

 

ZUSTAND: Eis

Erste Option: Bei allen eisigen Bedingungen versuche ich den „Dune“ zu fahren. Sie greifen, indem sie mir viel Oberfläche auf dem Boden geben, und sie halten mich auf den Geraden schnell.

 

Zweite Option: „Grifo“ ist eine gute Option auf dem Eis. Bei niedrigem Druck geben sie außergewöhnlichen Grip und scheinen im Eis sehr zu Hause zu sein.

 

Andere Optionen und Szenarien: Wenn du vermutest, dass sich der Kurs erwärmt und in den Kurven glatter wird, beginne mit dem „Chicane“ und berücksichtige dies auf jeden Fall vorne.

 

DENKE DARAN: Stelle wie bei anderen Bedingungen das zweite Rad so ein, dass es für mögliche Kursänderungen gerüstet ist. Dies verschafft dir auf jeden Fall eine sicherere Option für eine Änderung in letzter Minute.